Schreiben gibt der Seele Raum

Als ich das erste Mal an einer Schreibwerkstatt teilnehmen wollte, meldete ich mich zu Schreibexerzitien mit Hanna Buiting auf Norderney an. 
Ich hatte etwas Angst, weil ich mir gar nicht so richtig vorstellen konnte, wie das so wird. Eine Woche  schreiben? Vermutlich auch noch über mich selbst?
Und dann wurde es so ganz anders. Vermutlich wegen der wunderbaren Leitung der Schreibexerzitien.  Der Ruhe, der freien Zeit und der Insel. Dem Blick auf das Meer und den Horizont. 
Aber es war auch dieses: Ich fand Zeit und Ruhe, mich durch ansprechende Schreibimpulse mal mehr und auch mal etwas weniger mit meinem derzeitigen Leben auseinander zu setzen. Ich spielte mich durch Rucksäcke und die Gerüche meiner Kindheit. Das hat mir sehr gefallen.
Und ich entdeckte einen Schatz im Schreiben. Ich konnte ganz neu durchatmen.  Lösungen für manche Frage habe ich gefunden. Verabredungen mit mir und dem Himmel getroffen. Festgestellt, dass Liebe bleibt und Gnade das Leben begleitet. Immerfort. Verändert bin ich nach Hause gefahren und möchte diese Erfahrung nicht missen. Eine schöne Begleiterscheinung dieser Schreibexerzitien sind auch die Menschen mit denen ich seit dieser Zeit über Kilometer hinweg verbunden bin. Ich bin froh, dass ich mich auf das Abenteuer Schreiben eingelassen habe.

Ich schreib mich mal weg... N°1

Im Frühjahr 2020.
Der Pandemie und allem Abgesagten zum Trotz schrieben wir in der Himmelswoche mit zehn Teilnehmer*innen  aus dem ganzen Land über den Himmel. 
Das war wunderbar befreiend. Wir schrieben über "Himmelstorten  a´ la Familia"  und die Möglichkeit, einmal alles vom Himmel aus betrachten zu können.
Wir unterhielten uns mit den Sternen und hatten Besuchszeiten im Himmel. Und schrieben und schrieben. 
Zum Abschluss gab es eine Broschüre, in der alle entstandenen Texte mit einander geteilt wurden. 
Eine Teilnehmerin schreibt, wie es für sie war und anderes.

Ich schreib mich Mal weg... N°2

Gemeinsam schreiben zum Buss- und Bettag

Dieses Mal waren wir bewegt vom gemeinsamen
"Ent-sorgen" und Aufräumen. Wir schrieben uns durch vollgepackte Schreibtische und  über Erinnerungsstücke. Wir besuchten unsere ganz eigenen Rumpelkammern. Eine nannte sie "Gerümpelherz". Und wir sammelten am Ende der Tage Worte. Gute und nicht so gut gemeinte. 
Bei "Dinner for One" saßen wir  mit ihnen gemeinsam am Tisch und redeten. Und erklärten uns. Und die Welt. Andere Worte schickten wir vor die Tür und sagten ihnen: "Auf Nimmerwiedersehn." Und das fühlte sich gar nicht so schlecht an. Am Ende der Schreibtage waren wir leichter und entlastet.