Konfi
unterricht digital

das hat mich natürlich genauso überrascht, wie alle anderen. Und ich musste mich genauso intensiv vorbereiten, durchfragen ... manchmal mich neu erfinden oder überwinden. Aber...

... wir haben die Chance genutzt

Konfirmandenarbeit geht auch per Zoom. Ich bin dankbar für alle Menschen, die mich mit ihren eigenen Ideen beschenkt und ihre Tools mit mir geteilt haben. Nur so war es möglich gerade in den ersten  fünf Monaten von 2021 durchgehend im digitalen Raum den Konfis  zu begegnen. 
Wir spielten, quatschten, arbeiteten, pausierten, malten, beobachteten, teilten, beteten ... alles das ging auch per Zoom. 

Zugegeben, es war ein großer Vorteil, dass wir uns schon von September bis Dezember 2020 im "echten" Leben  - also in Präsenz -  kennengelernt haben. Aber über diese digitale Schiene konnten wir in Verbindung bleiben, uns miteinander und aneinander freuen, auch mal unsere Sorgen teilen und uns gegenseitig begeistern. 
Und wir teilten unsere Gedanken über Gott und die Welt, schrieben uns einmal durch den Himmel und wieder zurück, schaukelten und erzählten uns gerade im April von Wolkenbildern. Wir trafen mit Abraham nicht ganz leichte Entscheidungen und wanderten stöhnend durch die Hitze der Wüste. Wir empfingen die Zehn Gebote für uns. Wir kletterten mit den Freunden des Gelähmten vom Dach und waren sehr froh, dass Jesus den Sturm beruhigte. Konfirmandenarbeit im digitalen Raum hat uns gut getan. 

... es lohnt sich Altes zu Überarbeiten

Das war eine der größten Herausforderungen in den letzten Monaten. Wer schon länger in der Konfirmandenarbeit unterwegs ist - und das sind bei mir schon einige Jahre - hat mittlerweile seine Methodenschubladen, die bei Bedarf aufgezogen werden. Eine feine Sache. Und in diesen Schubladen stecken tolle Sundenentwürfe. Sozusagen "Best Practice"  -  und "Top Ten" -  Einheiten.

Und jetzt alles neu durchdenken  und auf ein anderes - eben digitales Format -  verändern,  ist anstrengend. Aber auch heilsam. Dabei bekam ich die Konfirmand*innen mehr und ganz anders in den Blick, dachte viel über die partizipativen Anteile im Unterricht nach und konnte mich meiner Leidenschaft, Dinge einfach noch einmal neu denken wollen nicht erwehren. Musste ich aber auch gar nicht, weil es sozusagen "das Gebot der Stunde " war. Eine Stimme in mir betete bei den Vorbereitungen gebetsmühlenartig: "Langeweile nicht deine Mitmenschen." Das hat mir  geholfen.  Im Unterwegssein entdeckte ich die Chancen, die in der Überarbeitung alter Konzepte lag. Ich bekam nach und nach mehr Freude an dem, was ich gerade tat. Und der Funke sprang über auf Julie und Ida, auf Emma und Sophie, auf Michel und Jooris und viele andere.


Fazit: Ich habe an dem digitalen Unterricht auch Gefallen gefunden. Ja, ich weiß, präsent ist besser - vielleicht sollte ich auch für den neuen Präsenzunterricht die Schubladen aufmachen und "best practice" und "Top Ten" Entwürfe überprüfen. Ich nehme es mir vor, für die Zeit in der Konfirmandenarbeit wieder anders möglich ist als zur Zeit.
Und noch etwas: Geholfen hat uns dann auch die Entscheidung eines regelmässig stattfindendenden digitalen Gottedienstangebotes für die Konfirmand*innen. "Besser.is" - so lautet der Name des Gottesdienstes. Mehr darüber gibt es  hier zu lesen.